Die Geschichte des Luftkurorts Inzell ist stark von Salzhandel und Bergbau geprägt, die dem Ort zu Wohlstand und Reichtum verholfen haben. Dabei kam der Gemeinde vor allem ihre günstige Lage zugute. So lag Inzell direkt an der wichtigen Salzstraße zwischen Bad Reichenhall und München.
Im nahe gelegenen Bad Reichenhall existierten große Salzvorkommen, die mit Saumtieren einst mühsam über den Jochberg mitten durch Inzell bis nach München transportiert wurden. Salz, das "weiße Gold", war im Mittelalter ein äußerst kostbarer Rohstoff, der mit Gold aufgewogen wurde.
Von Bad Reichenhall aus gelangte das „weiße Gold“ so in die ganze Welt. Erst Anfang des 17. Jahrhunderts wurde mit dem Bau der Soleleitung der Salzhandel erheblich erleichtert.
Um 1585 hielt der Bergbau Einzug in die Gemeinde Inzell. Am Inzeller Staufen und am Großen Kienberg wurden Vorkommen von Blei und Galmei entdeckt, deren Abbau durch den 30jährigen Krieg, sowie dem Bau der Soleleitung weiter vorangetrieben wurden. Durch diese weltweit erste „Pipeline“ konnte flüssige Sole in Richtung des nahe gelegenen Traunstein gepumpt werden. Noch heute gedenkt ein kleines Denkmal im Ortsteil Schmelz dem Inzeller Bergbau. Obwohl der Bergbau im Laufe der Zeit als Einnahmequelle wegfiel, ahnte man schon früh, wo die wahre Zukunft des Ortes liegt: im Jahre 1912 wurde der „Verkehrs und Verschönerungsverein“ gegründet. Dieser legte einst den Grundstein für den Tourismus. So konnte der erste Gast bereits 1896 in Inzell begrüßt werden.